„Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die planetaren Grenzen bestätigen, dass wir uns mitten in einem planetaren Notstand befinden.

Sowohl die Freisetzung chemischer Verbindungen mit begrenzten oder gar keinen Sicherheitsstandards als auch die übermäßige Nutzung der Bodenfeuchtigkeit (des so genannten grünen Wassers), die das gesamte Biomassewachstum und damit die Nahrung, die biologische Vielfalt und die Kohlenstoffsenken in der Natur bestimmt, gefährden unsere Lebensgrundlagen. Dies bestätigt, dass wir uns weiterhin auf einem sehr riskanten Weg befinden und alle planetaren Grenzen, die die Stabilität und Widerstandsfähigkeit unseres Planeten ausmachen, von ‚Grün‘ nach ‚Rot‘ verschieben. Durch die Earth Commission, ein Zusammenschluss internationaler Forschender, werden wir bald die erste globale wissenschaftliche Bewertung vorlegen, die aufzeigen wird, dass für die Integrität der Natur – um die Fähigkeit der Natur zu sichern, die Lebensbedingungen für die Menschen zu erhalten – mindestens 20 % jedes Quadratkilometers Landfläche gesunde biologische Vielfalt und ökologische Funktionen aufweisen müssen. Diese wissenschaftliche Abschätzung geht also in dieselbe Richtung wie das jetzt von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, das darauf abzielt, dass bis 2030 20 % aller Land- und Meeresflächen der EU unter Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur fallen. Nichts Geringeres ist erforderlich. Dringend.“

(Johan Rockström, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung im Juni 2022)

Johann Rockström
(Wikipedia)